Verdauung: Stoffwechsel bei Pferden anregen
Fett- statt Muskelaufbau, Krankheiten, Schlappheit oder Übermut: Warum ist ein Pferd, wie es ist? Die Antwort liegt im Stoffwechsel. Wie regt man den Stoffwechsel beim Pferd an, was tun bei Störungen? Können Kräuter, Globuli und Entgiftungen helfen?
Stoffwechsel ist erst einmal alles, was im Körper vor sich geht. Wenn im Verdauungstrakt Nährstoffe aus Gras und Heu gezogen werden, die anschließend zu Zellen verbaut oder als Energie verbrannt werden, ist das Stoffwechsel. Den Stoffwechsel beim Pferd regen verschiedene Kräuter, aber auch Bewegung an.
Fütterung: Stoffwechselstörungen vorbeugen
Alle intrazellulären und extrazellulären Prozesse zur Energiegewinnung, Zellregeneration, Entgiftung und sogar Muskelaufbau fassen wir unter dem Begriff Stoffwechsel zusammen. Daran beteiligt sind Hormone und Enzyme, Spurenelemente und Energielieferanten. Stimmt beim Stoffwechsel etwas nicht, sieht man das dem Pferd an. Vermehrte Fettbildung ist ein Zeichen für eine Störung des Stoffwechsels, vor allem wenn gleichzeitig die Muskelmasse zurückgeht. Nicht ganz so auffällig, aber dennoch bemerkbar sind psychische Auffälligkeiten oder ein angeschlagenes Immunsystem. Auch hinter chronischen Entzündungen und Hufrehe, Hormonstörungen und Gelenkerkrankungen stehen häufig Stoffwechselprobleme. Pferdeexperten sind überzeugt: Sieht man genau hin, steckt hinter jeder Erkrankung ein in irgendeiner Art und Weise gestörter Stoffwechsel. Einzige Ausnahmen: Überlastung und Antibiotikatherapie.
Darmflora ist Grundlage für ein gesundes Leben und Leistungsfähigkeit
Was klingt wie der Titel in einem Lifestyle-Magazin für gesundheitsinteressierte Karrieremenschen, ist in der Pferdehaltung ebenfalls bekannt. Das Mikrobiom bildet die Grundlage für den Stoffwechsel und damit die Voraussetzung für Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Denn eine Fehlbesiedlung des Darms steckt umgekehrt hinter vielen Krankheiten und Allergien.
Im Darm leben Bakterien, Pilze und Viren. Diese Mikroorganismen leisten bei der Verdauung von pflanzlicher Nahrung einen wichtigen Beitrag. Denn sie spalten auch diejenigen Ballaststoffe und komplexen Moleküle auf, die der Körper selbst nicht knacken kann. So machen sie dem Körper Nährstoffe zugänglich, die anders nicht zur Verfügung stehen würden. Außerdem sind in den Stoffwechselprodukten dieser Billionen Organismen aus vielen Hundert verschiedenen Stämmen weitere Nährstoffe erhalten, die für den Körper essenziell sind.
Siedeln die falschen Mikroorganismen im Darm, belastet das den Körper. Stoffwechselschädliche Bakterien gehören beispielsweise zur Firmicutes-Familie. Mykotoxine, verschiedene Hefe-Pilze und Parasiten belasten das Pferd. Das Mikrobiom des Darms ist eine individuelle Angelegenheit, die Darmflora sieht also bei jedem Tier anders aus. Bei einer Fehlbesiedlung sprechen wir von Dysbiose. Diese führt erst zu einer Mangelverdauung, dann zur Vergärung der unverdauten Nahrungsreste und in der Folge zu einem Blähbauch. Bei einer Dysbiose hilft nur, die Darmflora zu verschieben.
Stoffwechselstörung bei Pferden behandeln – wie?
Zeigen Pferde Stoffwechselstörungen, muss zuerst die Ernährung angesehen werden. Zuviel Zucker in Weidegras und Getreide kann genauso zu einer Dysbiose führen wie Antibiotika oder Protonpumpenhemmer. Für gute Bakterien sind wenig strukturierte Kohlenhydrate im Futter unerwünscht. Deshalb sollte im ersten Schritt Getreide vermieden werden.
Pferde mit Stoffwechselstörungen müssen immer beim Tierarzt oder der Tierärztin vorgestellt werden. Kräutermischungen zur Entschlackung helfen Pferden mit Stoffwechselstörungen. Enthalten sind Brennnessel und Birkenblätter, Ackerschachtelhalm und Goldrute, aber auch Lindenblüten. Bei Nässe und Kälte sollte das Pferd untergestellt werden. Ausreichend Bewegung ist ebenfalls wichtig: Unter einer halben Stunde Trab am Tag geht es einfach nicht!
Wie regt man den Stoffwechsel beim Pferd an?
Der Stoffwechsel funktioniert hervorragend, wenn er Arbeit hat. Gutes Heu und hochwertiges Kraftfutter reichen für eine ausgewogene Ernährung aus. Kraftfutter ist vor allem dann nötig, wenn das Tier viel Bewegung hat. Und das sollte es haben, denn erst die körperliche Aktivität bringt den Stoffwechsel in Schwung. Eine halbe Stunde Trab am Tag ist das Minimum. Übrigens kann auch ein Schuss Obstessig, der über das Futter gegeben wird, den Stoffwechsel anregen. Zusätzlich sind Stoffwechsel Kräuter für Pferde zu empfehlen.
Blähbauch beim Pferd – wie geht der wieder weg?
Pferde, die von der Weide kommen, sind oft kugelrund. Hat das Tier zu viel Gras gefressen, oder hat sich im Darm einfach zu viel Gas entwickelt? Die Gasentwicklung zeigt sich an einer auffälligen Vorwölbung in der rechten Flanke, an Blicken zum Bauch, offensichtlichem Unwohlsein. Dann kann ein Kräuterpräparat wie Colosan helfen – aber vielleicht auch nicht. Bis die Kräuter im Darm ankommen, hat sich der Blähbauch meist von alleine gelöst. Bewegung hilft, dass die Gase abgehen: Pferde sollten nach dem Werdegang noch etwas geführt werden.
Darm unterstützen – was führt beim Pferd ab?
Verschiedene Kräuterpräparate helfen, dass Kot leichter ausgeschieden werden. Einiges davon kennen wir als Hausmittel für Menschen: Gekochte und gezogene Leinsamen, Kümmel, Fenchel und Anis sowie Schwarzkümmelöl erleichtern den Stuhlgang. Den Darmstoffwechsel des Pferdes regen aber auch Löwenzahn und Artischocke, Enzian, Alant und Süßholzwurzel an. Beim Abführen sollten die Tiere immer viel Wasser zur Verfügung haben. Gewässertes Heu kann ebenfalls helfen.
Pferde entgiften: Ist das sinnvoll?
Über Kraftfutter, Mineralfutter, Entwurmungen und Impfungen sammeln Pferde im Laufe ihres Lebens viel ein, was der Körper nicht ausscheiden kann und was dem Tier auf die Dauer schadet. Deshalb raten Tierheilpraktiker und Tierärztinnen häufig dazu, die Tiere auch ohne Beschwerden hin und wieder zu entgiften. Manche Ärzte raten das nach jeder schulmedizinischen Behandlung an, anderen empfehlen, das ab dem dritten oder vierten Lebensjahr der Pferde zweimal jährlich zu tun.
Verdauung gut, alles gut
Beim Pferd gilt wie beim Menschen: Die körperliche und geistige Gesundheit hängt vom Stoffwechsel ab. Eine gute Verdauung ist einfach Gold wert und beugt Erkrankungen vor. In der Pferdehaltung bestimmen Ernährung und Bewegung über das Wohl und Wehe der Tiere.