Krankheiten bei Zierfischen: Wie man sie erkennen und behandeln kann
Krankheiten werden nicht immer durch falsche Haltungsbedingungen verursacht. Genauso neu eingezogene Fische, neue Pflanzen oder Lebendfutter können als Ursache in Frage kommen, warum die Zierfische plötzlich erkranken. Es ist daher sehr wichtig, bereits beim Kauf von Fischen darauf zu achten, dass diese äußerlich keine Auffälligkeiten zeigen und sich normal verhalten. Darüber hinaus musst Du Dein Aquarium pflegen, die Wasserqualität sowie die Temperatur im Auge behalten. Manche Fischarten reagieren auf kleinste Abweichungen ihrer üblichen Gewohnheiten sehr empfindlich und werden krank. Andere verkraften Schwankungen besser.
Wie erkenne ich, ob mein Fisch krank ist?
Um möglichst im Anfangsstadium einer Erkrankung entgegen zu steuern, solltest Du auf verschiedene Anzeichen achten. Bei der täglichen Futtergabe den Blick durch das Aquarium und über die Fische wandern zu lassen, sollte ohnehin normal sein. Je früher Dir Auffälligkeiten ins Auge stechen – ob nun am Fisch, Fischkopf, Bewegungen des Fisches- , umso besser stehen die Chancen, dass zumindest nicht alle Fische erkranken. Es gibt aber ebenso Krankheiten, die unbehandelt zum Tod führen. Hier ist eine Übersicht über die häufigsten Zierfisch-Krankheiten und wie Du die Fischkrankheiten erkennen kannst.
Pilzbefall (Wasserschimmel, Fischschimmel)
Ein Befall mit Pilzen, beispielsweise durch Saprolegnia, ist ein häufigeres Problem. Diese Alge kommt immer im Wasser vor und lebt im Aquarium vor allem auf abgestorbenen Pflanzenteilen. Der sogenannte Wasserschimmel befällt auch immungeschwächte Fische oder Tiere mit Schleimhautdefekten. Auf befallenen Zierfischen findet sich dann stellenweise ein weißer Flaum.
Behandlung:
Ein Pilzbefall lässt sich mit geeigneten Mitteln aus dem Fachgeschäft in den Griff bekommen. Allerdings werden damit nur die Symptome bekämpft, nicht aber die Ursachen. Kontrolliere daher, ob sich Deine Fische untereinander vertragen oder sie sich gegenseitig Verletzungen zufügen, etwa beim Füttern. Verletzungen der Schleimhaut können den Pilzbefall begünstigen. Ebenso solltest Du die Wasserqualität kontrollieren sowie tote Pflanzen immer direkt entfernen.
Parasiten bei Zierfischen
Parasitenbefall ist in der Regel nur schwer zu erkennen. Erst in sehr weit fortgeschrittenem Stadium werden Symptome mit bloßem Auge sichtbar, zum Beispiel eine Trübung der Schleimhäute. Auch leiden die Fische ab einem gewissen Grad des Befalls an Juckreiz und reiben sich an Steinen oder Wurzeln. Die Parasiten sind mikroskopisch klein und selbst nicht zu sehen. Sie setzen sich etwa in den Kiemen ab, ebenso generell auf der Schleimhaut. Daher werden sie auch Kiemen- oder Schleimhautparasiten genannt.
Behandlung:
Gesunden Zierfischen können Parasiten wenig anhaben, denn ihr Immunsystem steuert selbst dagegen an. Sind die Fische aber allgemein geschwächt, werden sie alleine damit nicht fertig. Im Fachhandel gibt es aber geeignete Arzneimittel.
Flossen- und Maulfäule
Bei von dieser gefürchteten Krankheit betroffenen Zierfischen wirken die Flossen ausgefranst, manchmal weißlich. Augen und Schleimhaut sind getrübt. Offene Wunden, etwa am Flossenansatz oder im Bereich des Mauls, können zusätzlich auftreten. Auch ein weißer, flaumartiger Belag auf dem Körper ist möglich.
Was kann man tun gegen Flossenfäule?
Unbehandelt führt Flossen- und Maulfäule meist zum Tod. Deshalb solltest Du schnell aktiv werden. Diese Krankheit deutet in der Regel auf mehrere Probleme hin. Checke deshalb die Wasserqualität und ob ein Parasitenbefall vorliegt, reinige den Bodengrund und wechsle das Wasser. Kontrolliere auch den Allgemeinzustand des Fischbestandes: Gestresste und untereinander unverträgliche Fische neigen schnell zu Krankheiten.
Behandlung:
Neben all den genannten Maßnahmen solltest Du zusätzlich entsprechende Arzneimittel einsetzen. Antibiotika aber dürfen nur nach ärztlicher Anordnung gegeben werden.
Was passiert, wenn ein Fisch Schuppen verliert?
Grundsätzlich können Fische verlorene Schuppen selbst neu aus ihrer Haut bilden. Die Schuppen sind für Fische unverzichtbar: Sie beeinflussen die Bewegung, schützen den Körper und verbessern die Strömungseigenschaften beim Schwimmen.
Können Hautschäden bei Fischen zum Tod führen?
Ja, das ist durchaus möglich. Verletzungen der Haut können Pilz-, Bakterien- und Parasitenbefall begünstigen, was wiederum dem Fisch schwer zusetzen oder sogar tödlich enden kann. Die Ursachen der Verletzung, beispielsweise scharfkantige Einrichtungsgegenstände, sollten deshalb beseitigt werden. Genauso ist es wichtig, dass sich die Fische untereinander nicht verletzen, die verschiedenen Fischarten sich also nicht bekämpfen.
Kann ein Fisch blind werden?
Ja, auch Zierfischen bleiben Augenprobleme nicht erspart. Häufig entstehen diese durch Entzündungen oder Verletzungen, auch durch Kämpfe untereinander. Das betroffene Auge wirkt dann trüb, mitunter rosa. Je nachdem, wie stark die Verletzung oder Entzündung ist, kann das Auge erblinden. Ob der Fisch blind ist, lässt sich zum Beispiel anhand seiner Bewegungen beziehungsweise an seinen Bewegungsmustern um Gegenstände oder Artgenossen, ebenso bei der Fütterung, erkennen.
Fazit: Wie lassen sich Krankheiten bei Zierfischen vermeiden?
Einen hundertprozentigen Schutz vor Krankheiten der Fische gibt es nicht. Aber Deinen Fischen ist viel geholfen, wenn Du täglich Deinen Blick durch das Aquarium schweifen lässt, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen. Zudem solltest Du bei der Pflege des Aquariums nicht nachlässig werden. Schaue regelmäßig auf die Temperatur, überprüfe die Wasserqualität und entsorge tote Pflanzen schnell. Fühlen sich Deine Fische wohl, sind sie unempfindlicher.