Grundlagen der Terraristik
Terraristik oder Terrarienkunde bezeichnet das Gebiet, das sich mit der Planung, der Ausstattung, der Pflege der Einrichtung und der darin gehaltenen Reptilien und Amphibien beschäftigt. Es wird einerseits in in Räumen befindlichen Zimmerterrarien oder in Freilandterrarien unterschieden.
Zudem gibt es Kombinationen von Terrarium und Aquarium, die als Aquaterrarium bezeichnet werden. Wird dieses mit einer Sumpfpflanzenzone versehen, erhält man ein sogenanntes Sumpfaquarium.
In der Regel bestehen Zimmerterrarien aus einem Metallgestell, das mit Glaswänden ausgestattet ist. Der obere Teil ist zumeist aus Metall- oder Kunststoffgaze, um eine bessere Luftzufuhr zu gewährleisten. Je nach Tierart muss eine unterschiedliche Größe und Ausstattung gewählt werden. Generell sollte man mit Platz nicht geizen, zu groß gibt es nicht.
Wichtig ist es, auf geeignete Bodenbeschaffenheit, Kletter- und Versteckmöglichkeiten, biotopgerechte Bepflanzung, sowie ausreichende Beleuchtung und bei wärmebedürftigen Arten auf Heizung zu achten. Viele Tiere benötigen ein integriertes Wasserbecken. Die jeweiligen tierischen Bedürfnisse wie Klettern, Graben, Schwimmen oder Wühlen müssen in dem Gehege befriedigt werden können.
Für wen eignen sich Terrarien?
Reptilien und Amphibien sind Beobachtungs- und keine Streicheltiere. Zwar können auch sie handzahm werden, für Kinder sind sie aber nur unter Aufsicht geeignet. Menschen, die ein Haustier haben möchten, aber unter einer Tierhaarallergie leiden, können mit Reptilien oder Amphibien als Haustiere glücklich werden.
Es sollte jedoch jedem potentiellen Halter klar sein, dass die Reptilien- und Amphibienhaltung einen großen Aufwand an Zeit und Geld benötigt. Anfänger sollten sich vor der Anschaffung ihres ersten Terrariums die nötige Sachkunde aneignen.
Klimatisierung und Beleuchtung
Bei Reptilien handelt es sich um wechselwarme Tiere, deren Umgebung einen hohen Einfluss auf ihr Wohlbefinden hat. Um eine angemessene und artspezifische Temperierung anzubieten muss zum Beispiel beachtet werden, dass in der Nacht ein Temperaturgefälle notwendig ist.
Einige Arten benötigen die Strahlungswärme von Licht, andere beachtenswerte Faktoren sind die Luft- und Substratfeuchtigkeit. Nur wenn die jeweiligen Faktoren gegeben sind, ist das Terrarium ein artgerechter Lebensraum.
Ernährung
Je nach Art überwiegt meist entweder die herbivore (pflanzliche) oder carnivore (fleischliche) Kost. Die Schildkröte hingegen zählt zu den Omnivoren, zu den sogenannten Allesfressern.
Generell gesprochen muss das eingesetzte Futter ein angemessenes Gehalt an Vitaminen, Ballaststoffen und Mineralien enthalten. Manche Arten erhalten Lebendfutter in Form von Insekten, wie zum Beispiel Schaben oder Kleintieren wie Mäuse.
Kosten
Terraristik ist kein günstiges Hobby. Für das Terrarium und die Grundausstattung muss je nach Größe, Material und Verarbeitung mit mehreren hundert Euro gerechnet werden. Besonders das Beleuchtungssystem belastet den Geldbeutel.
Sicherlich können handwerklich geschickte Menschen Geld einsparen, indem sie einige Einrichtungsteile selbst anfertigen, es sollte aber nicht auf Kosten der Tiere gespart werden.
Je nach Tieranzahl und -art muss pro Monat jeweils mit zwanzig bis hundertfünfzig Euro an Strom und Futterkosten kalkuliert werden. Tierarztkosten kommen ebenfalls hinzu. Man sollte sich rechtzeitig informieren, welcher Tierarzt in der Umgebung auf Reptilien spezialisiert ist.
Bei Krankheitsverdacht gilt es, lieber einmal zu viel zum Tierarzt zu gehen, als etwas zu übersehen. Einerseits riskiert man sonst das Leben seines Tieres, andererseits kann es durch eine verschleppte Krankheit zu erheblich höheren Kosten kommen, als wenn man gleich eine Behandlung begonnen hätte.